Grotewohl

Grotewohl
Grotewohl,
 
Otto, Politiker, * Braunschweig 11. 3. 1894, ✝ Berlin (Ost) 21. 9. 1964; Buchdrucker, seit 1912 Mitglied der SPD, zeitweilig (1918-22) der USPD, war im Land Braunschweig 1920-25 Mitglied des Landtags, 1920-22 Innen- und Volksbildungs-Minister, 1922-24 Justizminister, 1925-33 Mitglied des Reichstags und Präsident der Landesversicherungsanstalt. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft arbeitete er als kaufmännischer Angestellter (1938/39 aus politischen Gründen in Haft). Nach dem staatlichen Zusammenbruch Deutschlands beteiligte er sich 1945 am Wiederaufbau der SPD in Berlin. Als einer der drei Vorsitzenden des Zentralausschusses in der SBZ (1945/46) vollzog er nach längerem Zögern unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht am 21./22. 4. 1946 den Zusammenschluss der SPD mit der KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die er bis 1954 zusammen mit W. Pieck als Vorsitzende leitete; 1947-49 war er Präsident des von der SED gesteuerten Deutschen Volkskongresses, 1946-50 Mitglied des Landtags in Sachsen. Nach der Umwandlung des 2. Deutschen Volksrates in die »Provisorische Volkskammer« wurde Grotewohl am 12. 10. 1949 Ministerpräsident der DDR (spätere Bezeichnung: Vorsitzende des Ministerrates). Im Zuge der Umwandlung der SED in eine Kaderpartei marxistisch-leninistischen Zuschnitts (Beginn: 1947) ab 1950 Mitglied ihres ZK und Politbüros, geriet er immer stärker in den Schatten W. Ulbrichts. Seit November 1960 schwer krank, wurde er als Regierungschef ab 1962 von W. Stoph vertreten. Seit 1960 war Grotewohl auch stellvertretender Vorsitzende des Staatsrates.

Universal-Lexikon. 2012.

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